Impulse, Übungen und Akupressurpunkte, die dein Wasser-Element stärken – für mehr innere Ruhe und Stabilität, (Ur)Vertrauen, Mut, Zuversicht

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Fühlst du dich oft übermäßig müde und erschöpft?
Hast du Beschwerden im unteren Rücken, den Knien oder der Wirbelsäule?
Sehen deine Haare stumpf und glanzlos aus, sind deine Nägel brüchig?
Neigst du vorzeitig zu Alterungserscheinungen wie z.B. Schwerhörigkeit?
Fühlst du dich übermäßig gestresst?
Leidest du unter Schlafmangel oder Schlafstörungen?
Fällt es dir schwer zur Ruhe zu kommen und ganz bei dir zu sein?
Bist du oft ängstlich, fühlst dich manchmal entwurzelt?
Fällt es dir schwer, dir selbst zu vertrauen, dem Leben zu vertrauen?
Fällt es dir schwer anderen zu vergeben/zu verzeihen, bist du eher „nachtragend“?
Fällt es dir schwer klare Entscheidungen zu treffen, ja oder nein zu sagen und hast du anderen gegenüber oft ein schlechtes Gewissen oder fühlst dich schuldig, weil du vermeintliche Erwartungen nicht erfüllt hast?

Laut TCM könnten dies Anzeichen für ein Ungleichgewicht im WASSER-Element sein.

In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) sind den Jahreszeiten jeweils eines der fünf Elemente Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser zugeordnet und auch bestimmte Organe, Emotionen, Krankheiten, Eigenschaften. Nach dieser Zuordnung haben die Jahreszeiten auch auf unsere Körperfunktionen, Organe, Sinne und Gefühle einen unterschiedlichen Einfluss. Geben wir auf uns Acht und leben danach, fügt sich alles zusammen – im Einklang mit der Natur.

Das Element WASSER wird nach dem chinesischen Kalender dem Winter zugeordnet. Der Winter ist die Jahreszeit, die uns den Rückzug ins Innere, in die Tiefe vorlebt und in der die Emotion der Angst stärker aus der Tiefe aufsteigt und zu Tage tritt. Im Lebenszyklus steht die Wandlungsphase Wasser für das Ende der Lebensphasen, für den Lebensabend und Tod und gleichzeitig für den Beginn eines neuen Zyklus, denn im Wasser ist das Leben entstanden. Wasser nährt und erhält die Pflanzen, Tiere und Menschen, es ist der Ursprung allen Seins.

Jetzt im Winter ist die Luft klar und kalt, winterliche Stille liegt über allem. Die Natur zieht sich zurück, alles sinkt nach unten, alles sammelt sich in der Tiefe. Die Säfte der Pflanzen, alle Kräfte sinken hinab, bis in die Spitzen der Wurzeln, um dort gut geschützt den Winter über zu ruhen. Die Tiere kommen zur Ruhe, ziehen sich in ihre Höhlen zurück, lassen sich ein schützendes Winterfell wachsen.
Die Natur macht es uns vor – sie wehrt sich nicht gegen den Winter, sie lässt ihn ganz selbstverständlich zu. Sie nimmt es als selbstverständlich, dass das Leben nicht aus einem ewigen Frühjahr und Sommer besteht, nicht nur aus Wärme, Licht und Leichtigkeit. Die Natur lässt die dunklen, kalten und kurzen Tage nicht nur zu, sondern gibt sich ihnen voller Vertrauen hin. Im Vertrauen, dass sie einen Sinn haben und zum Leben gehören.

Auch ich darf mich gerade im Winter zurückziehen, muss jetzt nicht mehr überall dabei sein, kann jetzt alle Aktivitäten reduzieren und auch mit meinen Kräften haushalten. Es ist jetzt nicht die Zeit, um große, neue Projekte zu starten oder Höchstleistungen von mir zu fordern. Sondern jetzt gilt es, zur Ruhe zu kommen.

Auch ich kann mich gut schützen und dabei schon heute im Kleinen beginnen. Ein warmes Getränk, ein dicker Schal, mehr Zeit zuhause, ein warmes Bad, Zeit vor dem Kamin, der Blick ins Kerzenlicht – jetzt kann ich damit beginnen, mir Gutes zu tun, mich zu wärmen, mich zu schützen.

Wo sind die Orte, an denen ich mich geschützt und geborgen fühle?

Welches sind die Menschen, in deren Nähe ich mich entspannen kann?

Und was ist es, das an meinen Kräften zehrt?

In der besinnlichen Zeit des Winters ist der Blick jetzt nicht auf die Oberfläche gerichtet, sondern geht in die Tiefe. Ich kann alles sacken lassen und meine Aufmerksamkeit auf das Verborgene richten.

Ich komme zur Ruhe, meine Gedanken kommen zu Ruhe, mein Körper kommt zur Ruhe. Und ich stelle mich den großen Fragen des Lebens:

Wo sind meine Wurzeln?

Welche Potenziale schlummern in mir?

Wo komme ich her und wo möchte ich hin?

Die Stille des Winters bietet mir die Möglichkeit zurückzublicken und dann nach vorne zu schauen. Denn erst wenn ich weiß, was hinter mir liegt und ich mir bewusst bin, wo ich stehe, kann ich auch wieder wissen, wo ich eigentlich hin möchte.

Dieser Blick in die Tiefe ist nicht immer leicht.

Habe ich genug Kraft, um im Leben zu bestehen? Alte Ängste, Schrecken oder schwere Erinnerungen, alles was mir tief in den Knochen sitzt oder an die Nieren gegangen ist, tritt vor allem im Winter ins Bewusstsein, wenn nicht mehr die Aktivitäten von Frühling und Sommer ablenken.

Der mutige Blick in die Tiefe ermöglicht mir einen bewussten Umgang mit Vergangenem und mit der eigenen Angst. Ich kann jetzt lernen meiner Angst verständnisvoll zu begegnen. Sie nicht wegzudrücken, zu ignorieren oder mich für sie zu schämen. Wohlwollend und liebevoll kann ich meinen Ängsten begegnen, damit sie sich entspannen können und Mut, Vertrauen und Zuversicht sich ausbreiten.

Vertrauen und Zuversicht, dass egal was passiert, egal wie es mir zur Zeit geht, es immer eine tiefe Kraft in mir gibt, die mich doch wieder jeden Tag aufstehen lässt und die mir den Mut gibt, dem Leben zu begegnen.

Ich muss nicht immer genau wissen, wie es weitergeht, aber ich kann darauf vertrauen, dass es weitergeht und dass das Leben es letztendlich immer wieder gut mit mir meint.

 

„Den Puls des eigenen Herzens fühlen. Ruhe im Innern, Ruhe im Äußern.
Wieder Atem holen lernen, das ist es.“

Christian Morgenstern

In der Ruhe und Stille des Winters haben wir Zeit, den Jahreszyklus zu reflektieren. Das Wasser-Element lädt uns ein, in uns hineinzuhorchen und uns zu besinnen, uns liebevolle Aufmerksamkeit zu schenken, uns geborgen zu fühlen, uns als Mensch zwischen Himmel und Erde wahrzunehmen, unserer inneren Stimme zu lauschen.

Gib dir die Möglichkeit, deine ureigene Kraft in dir zu spüren, und gewinne den Mut, Veränderungen zuzulassen und Neues entstehen zu lassen. Stärke deine Wasser-Energie – deine Fähigkeit, dich anzupassen, ohne die eigene Identität zu verlieren.

Du kannst dir sagen: ich bin ängstlich oder mache mir Sorgen UND gleichzeitig bin ich im Vertrauen und gehe weiter meinen Weg. Kleine und große Steine lassen mich nicht zurückschrecken, machen mir keine Angst. Ich betrachte sie voller Neugier. Ich fühle die Quelle in mir, die kraftvoll sprudelt. Die Quelle, der Ursprung, aus dem das Wasser, aus dem meine Energie, hervortritt. Kraftvoll und klar. Ich bin wie das Wasser, manchmal stark und dynamisch, manchmal sanft und weich, kann Veränderungen bewirken, Hindernisse umfließen, den Stein abschleifen oder aushöhlen. So wie jeder Fluss seinen einzigartigen Verlauf hat, verläuft auch jedes Leben anders und einzigartig.

Vertraue und lass dich auf den Fluss des Lebens ein. Erfahre so mehr Leichtigkeit, Ruhe und inneren Frieden.

Wurzeln geben uns Halt und Sicherheit. Ein weit verzweigtes Wurzelwerk hilft zu stabilem Wachstum und lässt mich in stürmischen Zeiten nicht so leicht umkippen. Wie der Bambus, der sich im Sturm ganz bis zum Boden biegt und sich dann wieder aufrichtet. Meine Wurzeln liegen nicht nur in der Vergangenheit, sondern sie wachsen und entwickeln sich ein Leben lang. Meiner Vergangenheit bin ich nicht ausgeliefert, sondern ich kann meine Stabilität und meinen Halt im Leben immer weiter ausbauen. Wie ein Baum, dessen Wurzeln ein Leben lang wachsen und sich unter der Erde immer weiter verzweigen und ausbreiten. Wachstum findet nicht nur an der Oberfläche statt, sondern auch in der Tiefe.

Wenn ich gut im Leben verwurzelt bin, kann ich mich dem Leben hingeben, ihm wach und zuversichtlich begegnen, ohne Angst fortgerissen zu werden. Auch Kleinigkeiten stärken meine Wurzeln – ein Lächeln, ein freundliches Wort, liebevolle Aufmerksamkeit…genauso wie ein Beruf, der mich erfüllt, Familie und Freunde, Sport, Tätigkeiten und Hobbys, die mir Freude machen, Gewohnheiten, Kraftorte, Augenblicke, die mir Halt geben. Es kann aber auch Kräfte geben, die an meiner Substanz ziehen, die meine Energie aufsaugen, wie Wurzeln, die marode geworden sind. Das können einengende familiäre Bindungen und Beziehungen sein, religiöse, kulturelle Vorstellungen, das soziale Umfeld, der krank machende Beruf, eine Situation, der ich nicht mehr gewachsen bin (Pflegesituation z.B.).

Es gilt, gut auf mich zu achten, meine eigenen Grenzen zu achten, eine Balance zu finden zwischen dem, was man sagt und was nicht und trotzdem bei sich und seinen eigenen Werten zu bleiben. Abgestorbene Wurzeln dürfen dann auch gekappt werden und auch solche, die mehr Kraft ziehen als geben.

Manchmal haben wir ein schlechtes Gewissen, wenn wir uns gegen etwas oder jemanden entscheiden. Doch das ist für niemanden der Betroffenen förderlich, bringt keinen Gewinn, keine Änderung der Situation. Solltest du einmal ein schlechtes Gewissen haben, dann sieh dies als Signalgeber und frage dich: „Dient mein Verhalten dem Leben? Ist es im Leben verwurzelt oder dient es dem Sprudel der Lebensquelle, anstatt dass es hauptsächlich meiner Familie, Freundeskreis, Religion, mir…dient?“

Dient es dem Leben, so ist es letztendlich auch gut für mich und schadet auch nicht anderen. Wenn ich voll hinter meiner Entscheidung stehe, können sie auch andere leichter akzeptieren.

Wie tief bin ich in mir, meinem Leben, meinen Entscheidungen verwurzelt? Wie weit ermögliche ich das Sprudeln meiner Lebensquelle? Handle ich so, weil ich aus ganzem Herzen davon überzeugt bin, weil ich es für gut und richtig halte?

Ich bin frei, individuell zu entscheiden. Ich habe immer eine Wahl.

Auch wenn ich in nicht idealen Situationen verbleibe, ist dies meine Wahl und auch mein Recht. Aber ich verstecke mich nicht hinter einem: „Ich würde ja, wenn…aber ich muss ja…ich kann ja nicht, weil…

 

Wenn wir uns im Winter in die innere Tiefe sinken lassen, kann auch das Thema „Verzeihen / Vergeben“ an die Oberfläche kommen.

Kreise ich in Gedanken immer wieder um die verletzende Situation im Sinne von „er/sie ist Schuld, dass ich jetzt…“, dann wird dies der Ausgangspunkt für mein weiteres Handeln und Erleben sein und mein Leben und meine Stimmung weiter beeinflussen.

Möchte ich diesem Ereignis oder dieser Person aber nicht so viel Macht geben mein weiteres Leben zu bestimmen, dann ist es gut, wenn ich verzeihe. Das bedeutet nicht entschuldigen, verharmlosen oder vergessen, aber akzeptieren, dass etwas unwiderruflich geschehen ist, das Teil meines Lebens ist und immer sein wird, dass eine Person leider keine andere Möglichkeit gefunden/genutzt hat, sich mir gegenüber anders zu verhalten.

Wenn ich verzeihe, dann nicht aus rationalen Erwägungen, sondern aus emotionaler Tiefe, aus dem Herzen, wenn ich mir selber damit den größten Gefallen tue. Dann kann ich meinen Fokus wieder verlagern auf „Was kann ich jetzt tun, damit es mir gut geht. Wie wünsche ich mir mein weiteres Leben.“ Dann kann ich mein Leben wieder selber in die Hand nehmen. Ich sorge dafür, dass es mir gut geht.

Auch tue ich gut daran mir selbst zu verzeihen, dass ich vielleicht keine Möglichkeit gefunden habe eine Situation frühzeitig zu beenden oder abzuwehren. Genauso ist es gut, dem Leben zu verzeihen, dass es mir gewisse Situationen und Menschen zugespielt und zugemutet hat. Damit ich wieder in Frieden und Vertrauen mit mir und dem Leben sein kann.

Ich muss nicht jedem Menschen verzeihen, wenn ich das Gefühl habe, dass Unrecht (an mir) begangen wurde. Verzeihen ist eine persönliche, private Angelegenheit, ich kann sie nicht generalisieren. Vergebung braucht Zeit. Verzeihen ist ein Prozess, der vielleicht nie abgeschlossen ist. Zu vergeben und Vergebung zu erfahren kann jedoch die schönste Befreiung sein.

 

Die Zuordnung des Winters im Zyklus der Fünf Elemente
(Fünf Wandlungsphasen)

Element: Wasser

Organe: Blase, Nieren

Sinnesorgan: Ohren

Körperschicht: Knochen/-mark

Tier: Tiger

Geschmack: salzig

Farbe: schwarz, blau

Emotion: Angst, Furcht

Geisteshaltung: Mut und Bescheidenheit

Natur: Rückzug, Winterruhe

Klima: Kälte

 

Rein körperlich gesehen, ziehen sich auch im menschlichen Organismus die Energien und Säfte zurück, so dass ein verstärktes Verlangen nach Ruhe, Rückzug und Schlaf entsteht.

Vielleicht freust du dich genauso wie ich über diese Zeit, in der das Leben still wird – der lichtvolle Advent, besinnliche Weihnachtstage, die „Zeit außerhalb der Zeit“ in den Rauhnächten, der Beginn des neuen Jahres – und nutzt die dunklen Abende für gemütliches Beisammensein, erholsame Entspannung und mehr Schlaf. Denn damit stärken wir unsere Abwehrkräfte.

 

Nieren – Blase – Ohren

Nach westlicher Medizin ist die Hauptaufgabe der Nieren die Entgiftung unseres Körpers. Darüber hinaus regulieren sie den Wasser- und Elektrolythaushalt und in den Nieren werden lebenswichtige Hormone hergestellt.

Laut TCM geht die Funktion der Nieren jedoch weit darüber hinaus.

In den Nieren ruht unser Lebenswille, unsere Urkraft, unsere Essenz (das vorgeburtliche Qi). Diese Essenz nimmt im Laufe des Lebens ab und wenn sie aufgebraucht ist, sterben wir. Wir können sie nicht wieder auffüllen, wohl aber gut schützen, pflegen und stärken und gut damit haushalten.

Übermäßige Angst (Existenzängste, tief verwurzelte Ängste) schwächt unsere Nieren, zieht an den tiefen Kräften. Den Ausdruck „das geht mir an die Nieren“ hast du sicher schon einmal gehört. Er drückt aus, dass mich etwas so sehr geschockt oder erschüttert hat, dass es mich im Innersten trifft und meine Substanz angreift. Auch ein Schockerlebnis, Traumata oder langandauerndes Ignorieren des urmenschlichen Bedürfnisses nach dem Wechsel von Ruhe und Aktivität (nach unserer natürlichen inneren Balance) können unsere Nieren und damit unsere Essenz schwächen.

Achten wir gut auf uns selbst, lernen zu entspannen und nicht immer nur zu funktionieren, nehmen wir uns selbst liebevoll an, vertrauen wir uns, bringen unsere Fähigkeiten und Potenziale ein und nehmen wir unser Leben selbstbestimmt in die Hand mit Geduld und gelassener Ausdauer, leben wir ein wahrhaftiges, authentisches Leben, so stärken wir unsere Nieren und damit unsere tiefen essentiellen Kräfte. Es ist sinnvoll, die Essenz zu pflegen und zu schützen, noch bevor sie verletzt ist.

 

Die Nieren öffnen sich in die Ohren heißt es in der TCM.

„Wenn die Nieren gesund sind, vermögen die Ohren die fünf Töne hören.“

 

Die Blase hat ebenfalls eine wichtige Bedeutung, weil sie den „unreinen“ Teil der Flüssigkeiten (Stoffwechselendprodukte und Giftstoffe) über den Urin ausscheidet. Aus TCM-Sicht verwaltet die Blase unsere täglich benötigte Basisenergie. Ist davon zu wenig vorhanden, kann dies z.B. zu Rückenschmerzen führen, weil der Blasenmeridian am Rücken verläuft. Dringen Kälte und Feuchtigkeit in den Körper, führt dies leicht zu Blasenentzündungen. Gefühle wie Eifersucht, Misstrauen und Missgunst sind der Blase zugeordnet, aber auch unsere Anpassungsfähigkeit und unsere Willenskraft. Frage dich also einmal, ob du für dich „gerade stehst“ ohne starr zu sein. Übernimmst du Verantwortung für dich und andere, ohne dich zu überfordern? Fließt du mit dem Leben, wie das Wasser im Fluss oder versuchst du gegen den Strom, gegen das Leben, anzukämpfen?

 

Stress, Angst, seelische Probleme, emotionale Belastungen erzeugen eine innere Hitze im Körper und schwächen unsere Essenz. Daher ist es wichtig ausreichend viel zu trinken (am besten Mineralwasser), die Ursachen zu erforschen, die eigene Mitte und die eigene Identität zu stärken.

Nieren und Blase können außerdem gestärkt werden durch einen regelmäßigen Tagesablauf mit gut ausbalancierten Aktivitäts- und Ruhephasen, durch ausreichend langen und erholsamen Schlaf, durch Wärme in Form von Bädern oder Fußbädern, durch die Stärkung deines Urvertrauens und dem Gefühl von Geborgenheit.

 

Der Tiger, als Tier des Wasser-Elements, ist groß, schnell, gefährlich, wild, tapfer, stolz, seine Haltung majestätisch. Er hat keinen natürlichen Feind.

Vom Tiger können wir ein Gefühl für Ruhe, Gelassenheit und innerer Kraft lernen. Wir können ihn uns zum Vorbild nehmen, wenn wir müde, traurig oder ängstlich sind oder auch einmal unserem Zorn Luft machen müssen.

„Wenn der Tiger faucht, gleicht sein Fauchen dem Sturm, der den Regen peitscht,
wenn der Tiger läuft, klingt es wie heranbrausender Wind,
wenn der Tiger seinen Schwanz schüttelt, brechen Bäume und Steine zerspringen,
wenn der Tiger ruht, gleicht seine Ruhe dem klaren Mond am Himmel,
wenn ein Laut die Ruhe des Tigers stört, durchstreift er wütend den ganzen Berg.“
(aus: „Das Spiel der fünf Tiere“ nach Jiao Guorui)

 

Die Farbe des Wasser-Elements ist schwarz oder auch blau.

 

Im Geschmack liebt es das Wasser-Element salzig.
Salz im richtigen Maß unterstützt auf sanfte Weise das Wasserlassen und löst Blockaden. Zuviel Speisesalz wirkt nicht lösend, sondern im Gegenteil verhärtend, da es den Körper austrocknet – daraus entsteht der Durst und die Hitze im Körper, Verhärtung der Gefäße und somit Bluthochdruck.

Sesam, Soja, Meersalz, Algen, Seefisch, Meeresfrüchte, Oliven und Kapern in Maßen haben eine positive Wirkung auf die Nieren.

Und wer mag nicht in der kalten Jahreszeit eine gute warme Suppe. Das beste Mittel, um Erkältungen zu verhindern, sind im Winter wunderbare Eintöpfe mit Kohl- oder Wurzelgemüse, mit Hülsenfrüchten und reichlich Gewürzen. Und unsere Großmütter wussten es schon längst, Hühnersuppe bringt uns bei einem Infekt wieder auf die Beine.

Auch Fenchel, Kürbis, Lauch, Ingwer, Zwiebel und Knoblauch, Rindfleisch, Lamm, Wildfleisch, viele Kräuter, Fische wie Lachs, Makrele, Sardelle, Thunfisch, Scholle, außerdem Haferflocken, Milchreis, Kokosmilch, Schafskäse, Ziegenkäse, Essig, Walnüsse und Rosinen stärken und nähren Blase und Nieren. Gewürze wie Oregano, Thymian, Majoran und Rosamarin, Anis, Kardamom, Nelke, Wacholder, Kreuzkümmel, Kümmel, Chili, Zimt und Vanille wirken wärmend und stärken die Abwehrkräfte.

Empfohlen werden vor allem im Winter 2-3 warme Mahlzeiten am Tag.

Das warme Frühstück hat in der Ernährung nach der TCM eine besondere Bedeutung, denn es versorgt uns mit Wärme und Qi und stellt damit die Kraft für den Tag zur Verfügung, am wirkungsvollsten zwischen 7 und 9 Uhr, wenn Magen und Milz (Mitte stärkend) am aktivsten sind.

Empfohlen wird laut TCM z.B. auch den Tag gemächlich anzugehen und gleich nach dem Aufstehen ein Glas lauwarmes Wasser zu trinken. So wird der Flüssigkeitsverlust der Nacht wieder ausgeglichen, die Verdauung sanft angeregt und damit auch der Blasen-Nieren-Funktionskreis.

Rohes Obst, Zitrusfrüchte, rohes Gemüse als Hauptmahlzeit, kalte und/oder kohlensäurehaltige Getränke, Milchprodukte sollten wir im Winter nicht zu uns nehmen, da diese noch zusätzlich stark kühlend oder befeuchtend wirken.

 

Ist dein Wasser-Element nicht im Gleichgewicht spüren wir das in Form von

  • Rücken-, Nacken-, Ohrenschmerzen
  • Tinnitus
  • Schwerhörigkeit
  • Glanzlose Haare, brüchige Nägel
  • leicht brüchige Knochen
  • Erschöpfung
  • Schlafprobleme
  • Nieren- und Blasenschwäche
  • Nieren- und Blasenentzündungen
  • Existenzangst, tief sitzende Ängste
  • Innere Starre aus Angst
  • Konzentrations-, Koordinations-, Gedächtnisschwäche
  • Mangelnde Ausdauer
  • Schwache Belastbarkeit
  • Übermut, scheinbare Furchtlosigkeit

 

Ist dein Wasser-Element in Harmonie, schenkt es dir laut TCM

  • Ausgeglichenheit, Gelassenheit
  • Tiefe Entspannung und innere Ruhe
  • Urvertrauen
  • Selbstliebe, Selbstvertrauen, Selbstbestimmung
  • Energie, Willenskraft, Lebenswillen
  • Geduld
  • Durchhaltevermögen
  • Zuversicht
  • Mut
  • Gute Konzentrations- und Koordinationsfähigkeit
  • Einen stabilen Knochenbau

 

Wer im Winter über seine Kraft lebt und sich überarbeitet sowie zu wenig ausruht, wird unter Frühjahrsmüdigkeit leiden, da er das Qi verbraucht hat.

Im Winter geht es also vor allem darum, Blase und Nieren zu stärken, zur Ruhe zu kommen, mit meinen Kräften zu haushalten, mich im Verborgenen zu sammeln, um meinem Leben eine neue Tiefe zu geben.

Wenn wir mutig zurückblicken, Vergangenes mit Abstand betrachten, können wir Altes, Schweres Stück für Stück abschließen und voller Vertrauen und Zuversicht nach vorne schauen und Neuem begegnen.

Wir können uns wieder bewusst werden, was uns mit auf den Weg gegeben wurde, können unsere Fähigkeiten und Potenziale klar erkennen und sie ins Leben einbringen.

Ich selbst bin ein Quell an Möglichkeiten, Ideen und Inspirationen. Immer wieder kann ich zu meiner eigenen inneren Quelle zurückkehren, in Verbindung bleiben und meine Energie kraftvoll und klar hervorsprudeln lassen.

So bin ich bereit, bewusst durch das neue Jahr zu gehen, meinen Weg zu gehen und zu gestalten, anzunehmen, was auf meinem Weg liegt und Altes und Neues, was mich hindert, aus dem Weg zu räumen, um ihn frei zu machen.

 

Die folgenden Übungen und Selbstakupressur bestimmter Punkte können dich dabei unterstützen:

 

Die Energie halten (im Sitzen/im Stehen)
  • Stehe im schulterbreiten Stand, die Füße ca. eine Fußlänge weit auseinander die Knie gelockert, die Arme hängen, die Schultern hängen locker neben dem Körper. Du kannst die Übung auch im Sitzen ausführen. Dann achte darauf, dass deine Füße parallel fest auf dem Boden stehen und deine Wirbelsäule aufgerichtet ist, die Schultern locker und entspannt sind.
  • Hände mittig vor den Unterbauch (unteres Energiezentrum, Dantian) nehmen, Handflächen zeigen zum Boden
  • Mit dem Einatmen die Hände wie über eine glatte Wasseroberfläche nach außen streichen bis körperbreit.
  • Hände aufstellen, Handflächen zeigen nun zueinander
  • Mit dem Ausatmen die Hände wieder zur Mitte führen, wie wenn du einen Ball zusammendrückst.
  • Diese Bewegung der Hände mehrmals wiederholen.
  • Dann mittig anhalten. Sich ein Gummiband zwischen den Händen vorstellen.
  • Mit dem Einatmen die Hände zur Seite öffnen (Gummiband auseinanderziehen), und mit dem Ausatmen wieder zur Mitte schließen (Gummiband zusammenziehen lassen).
  • Die Hände berühren sich dabei nicht.
  • Auch diese Bewegung der Hände mehrmals wiederholen.

Bleibe ganz in deinem eigenen natürlichen Atemrhythmus.

Affirmationen dazu:
Im Winter komme ich zur Ruhe, komme zu mir, komme bei mir an.
Meine Gedanken kommen zur Ruhe. Mein Körper kommt zur Ruhe.
Ich kann meine Kräfte bündeln, verdichten, bewahren.
Ich kann meine Kräfte stärken, um sie im Frühling wieder gut einsetzen zu können.
Ich spüre die Ruhe in mir und das Wohlbefinden, das sich ausbreitet.

 

Die Wurzeln stärken (Schrittstellung)
  • Mit dem linken Fuß eine Fußlänge weit nach vorne in die Schrittstellung gehen und stabil ausrichten.
  • Stelle dir vor deinem Körper ein Dreieck vor mit der Spitze nach vorne.
  • Die Hände mittig vor den Unterbauch nehmen, die Handflächen zeigen zum Boden.
  • Gewicht nach vorne verlagern (beim nach untern schauen solltest du noch die Fußspitze sehen)
  • Gewicht zurücknehmen und dabei die Hände mittig zum Körper ziehen, dann zur Seite ziehen, wie wenn du über eine glatte Wasseroberfläche streichst.
  • Die Handflächen nach vorne aufstellen und mit der Gewichtsverlagerung nach vorne die Hände zur Dreieckspitze schließen.
  • Handflächen wieder zum Boden wenden.
  • Mit der Gewichtsverlagerung nach hinten die Hände mittig zum Körper zurück nehmen…zur Seite streichen…das Dreieck nach vorne schließen…
  • Es ist eine langsame, fließende Bewegung: zur Seite, nach vorne, zurück. Die Aufmerksamkeit und die Kraft liegt in den Händen und Füßen.

Affirmationen dazu:
Der Boden trägt mich, meine Füße tragen mich. Ich spüre die Kraft in meinen Beinen,
nehme wahr, wie mein Becken meinen Oberkörper trägt.
Fest verwurzelt, bleibe ich aufrecht, beweglich, flexibel.
Bei jeder Gewichtsverlagerung stärke ich meine Wurzeln, lasse sie tiefer in den Boden hineinwachsen und sich weiter ausbreiten.
Gut mit dem Boden verwurzelt, gut im Leben verwurzelt, habe ich in mir den Halt und die Sicherheit, die ich brauche.

 

Die Nieren stärken – Reibe die Shenshu
  • Stehe im schulterbreiten Stand, die Füße ca. eine Fußlänge weit auseinander die Knie gelockert, die Arme hängen, die Schultern hängen locker neben dem Körper.
  • Lege beide Handinnenflächen sanft auf die Shenshu-Punkte – auf deinem Rücken im Bereich der Nieren, die Finger zeigen nach unten
  • Mit leichtem Druck der Handballen in kleinen Kreisen am Rücken auf und ab reiben.
  • Je nach Gefühl kann auch kräftiger mit der ganzen Hand gerieben werden.

Wiederhole diese Übung bis zu 36 Mal oder so lange es dir angenehm ist.
Den Atem frei fließen lassen im eigenen Rhythmus.

 

Akupressur-Punkte

Niere 1

Auch „sprudelnde Quelle“ genannt, liegt im vorderen Bereich des Fußes zwischen den Ballen.

Du kannst den Punkt spüren und aktivieren, wenn du das Gewicht im Stehen etwas nach vorne verlagerst.

Dieser Punkt hilft vor allem bei Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Unruhe, Angst.

Der Punkt kann am besten akupressiert werden, indem du im Sitzen einen Fuß in deine Hände nimmst und mit dem Daumen leicht bis stark punktuell drückst oder mit sanften kreisförmigen Bewegungen massierst.

Die Akupressurmassage bringt die Energie nach unten, erdet uns, beruhigt uns, schenkt uns Entspannung und ein Wohlgefühl, wirkt bei Müdigkeit aber auch belebend und schenkt uns neue Energie.

Verlasse dich auf dein Gefühl und spüre hinein was dir gut tut.

 

Blase 2

Am inneren Ende der Augenbraue.

Dieser Punkt hat eine Augen klärende und staulösende Wirkung, öffnet die Nase, hilft bei Nasennebenhöhlenentzündungen, Heuschnupfen und Kopfschmerzen.

Dieser Punkt kann am besten mit dem Daumen, Zeige- oder Mittelfinger leicht bis stark punktuell gedrückt oder mit sanften kreisförmigen Bewegungen massiert werden.

 

 

 

 

Ich wünsche dir viel Freude mit den Impulsen und beim Ausprobieren der Übungen und eine wunderbar entspannte, wärmende und stärkende Wohlfühl-Winterzeit ❄☃☀🔥💙  

 

(Text- und Bildnachweis: Carola Beresford-Cooke, „Praktische Einführung in die Akupressur“)

 

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